1.2.5. Dichtemosaik mit Flächengliederung nach annähernd wirklicher Streuung
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Lesson Navigation Icon1. Methoden der thematischen Darstellung II

Unit Navigation Icon1.1. Einführung

Unit Navigation Icon1.2. Dichtemosaikkarten

LO Navigation Icon1.2.1. Einführung

LO Navigation Icon1.2.2. Definition

LO Navigation Icon1.2.3. Merkmale von Dichtemosaikkarten

LO Navigation Icon1.2.4. Dichtemosaik mit administrativer Flächengliederung

LO Navigation Icon1.2.5. Dichtemosaik mit Flächengliederung nach annähernd wirklicher Streuung

LO Navigation Icon1.2.6. Dichtemosaik mit regelmässiger Rastergliederung

LO Navigation Icon1.2.7. Variationen von Dichtemosaiken

LO Navigation Icon1.2.8. Generalisierung von Dichtemosaiken

LO Navigation Icon1.2.9. Kartenbeispiele

LO Navigation Icon1.2.10. Zusammenfassung

Unit Navigation Icon1.3. Streifenmosaike

Unit Navigation Icon1.4. Orts- und Gebietsdiagrammkarten

Unit Navigation Icon1.5. Banddiagramm- und Vektorkarten

Unit Navigation Icon1.6. Test

Unit Navigation Icon1.7. Literaturempfehlungen

Unit Navigation Icon1.8. Glossar

Unit Navigation Icon1.9. Literatur und Referenzen

Unit Navigation Icon1.10. Metadaten

1.2.5. Dichtemosaik mit Flächengliederung nach annähernd wirklicher Streuung

Eigenschaften

Dieser Kartentyp wird auch als "Dichtekarte nach der geographischen Methode" (Imhof 1972, p. 167) bezeichnet.

Im Gegensatz zur administrativen Flächengliederung werden die einzelnen Mosaikstücke nicht nach Gemeinden oder Bezirken unterteilt, sondern die Areale werden so gut wie möglich anhand der tatsächlichen Streuungsdichte der fraglichen Objekte gebildet.

Der folgende Kartenausschnit zeigt ein Dichtemosaik mit einer Flächengliederung nach annähernd wirklicher Streuung. Klicken Sie auf die Abbildung um die ganze Karte zu sehen.

Gestaltungsmethoden

Imhof (1972, p. 168f) beschreibt zwei Methoden zur Konstruktion der Flächengliederung nach annähernd wirklicher Streuung.

Methode 1

Die erste Methode bedient sich einer Punkstreuungskarte (siehe Vorlesung V4) als Vorlage. Anhand dieser Karte werden Areale mit annähernd gleicher Objektdichte gebildet. Die Ausscheidung dieser Areale geschieht nach verschiedenen Gesichtspunkten und variiert von Kartograf zu Kartograf. Dies hat zur Folge, dass diese Methode zu sehr unterschiedlichen Resultaten führen kann.
Eine Gestaltungsvariante richtet sich nach den vorhandenen kulturräumlichen Arealgliederung. Der Kartograf berücksichtigt beispielsweise bei der Konstruktion der Bezugsflächen für die Bevölkerungsverteilung die ausgeschiedenen Wohnzonen und deren Merkmale, um Flächen annähernd gleicher Dichte aufzuspüren. Des Weiteren empfiehlt es sich, gute topographische Detailkarten hinzuzuziehen. Bei starker Generalisierung müssen die Bezugsareale zu Gunsten der Lesbarkeit der Karte vergrössert werden. Dies hat zur Folge, dass die Streuungsdichte der betroffenen Areale geringer und die Aussage der Karte verändert wird. Aufgrund der Klassierung der Dichte fällt dies jedoch nicht so stark ins Gewicht. Diese Methode eignet sich vor allem für Karten kleinerer Massstäbe.

Das folgende Beispiel zeigt eine Grundlagekarte und verschiedene Dichtemosaike die daraus resultieren können

Methode 2

Die zweite Methode bedient sich bestehender Dichtekarten mit administrativer Flächengliederung, wobei die Flächengliederung auf möglichst tiefer Stufe, sprich Gemeinde, vorzuziehen ist. Diese Information wird durch Generalisierung in eine Karte kleineren Massstabes umgeformt. Diese Methode ist sehr einfach jedoch ungenauer im Vergleich zur ersten Methode. Sie ist nur für kleinmassstäbliche Karten sinnvoll.

remark

Bei der Konstruktion von Dichtemosaiken nach annähernd wirklicher Streuung sollten methodenunabhängig die folgenden Punkte zusätzlich beachtet werden:

  • Die Anzahl der Dichteklassen sollte sich zwischen 6 und 10 bewegen. Werden mehr Klassen verwendet leidet die Lesbarkeit der Karte und es wird eine Genauigkeit vorgetäuscht, die mit den erwähnten Methoden nicht erreicht werden kann.
  • Es ist von Vorteil, eine termprogressive Werteskala zu verwenden. Diese erlaubt es, Extremwerte darzustellen und steigert somit die Aussagekraft der Karte.
  • Es sollten nur massstabsgerechte Areale gebildet werden, damit die Karte lesbar bleibt.

Vor- und Nachteile der Flächenbildung nach annähernd wirklicher Streuung

Die Methode der Flächenstreuung nach annähernd wirklicher Streuung birgt ebenso Vor- und Nachteile:

Vorteile

  • Im Gegensatz zu der administrativen Gliederung erlaubt die Gliederung nach annähernd wirklicher Streuung eine präzisere Darstellung von Arealen gleicher Dichte.
  • Es besteht nicht die Gefahr, dass sich dichtere und weniger dichte Areale in der Darstellung gegenseitig aufheben.
Nachteile

  • Das Ergebnis der Karte kann je nach Kartograf anders ausfallen.
  • Die Erstellung dieser Dichtemosaike ist sehr zeit- und kostenaufwändig.
  • Die Abgrenzung der Bezugsareale ist mancherorts unsicher.
  • Für grossmassstäbliche Karten eignet sich die Flächengliederung nach annähernd wirklicher Streuung nicht, da dann die Unsicherheiten und Willkür bei der Konstruktion der Begrenzungsareale zu hoch sind.
  • Der Vergleich zwischen Karten verschiedener Erhebungs- und Erstellungszeitpunkten ist nicht möglich.


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